Zu grell, zu dunkel, falsche Farbtemperatur – Licht ist etwas, das wir öfterst bemerken, wenn es fehlt oder falsch gesetzt ist. Dabei sollte gutes Licht eigentlich genau das Gegenteil tun: Räume unauffällig in Szene setzen, den Alltag erleichtern und für Wohlfühlmomente sorgen. Doch genau diese Unauffälligkeit ist schwer zu erreichen. Aber was genau macht gute Beleuchtung aus – und wie plant man sie richtig?
Bevor der Rohbau startet, steht ein entscheidender Planungsschritt an: die Licht- und Elektroplanung. Um Kosten zu sparen, haben wir auf eine externe, professionelle Lichtplanung verzichtet. Stattdessen haben wir – gemeinsam mit unserer Architektin – ein eigenes Konzept entwickelt.
Lichtplanung – unser DIY-Ansatz
Zuerst mussten wir verstehen, was gutes Licht ausmacht. Wie hell sollte es in welchen Räumen sein? Welche Farbtemperatur schafft die richtige Atmosphäre? Wie viele Lumen sind ideal? Um nicht im Dunkeln zu tappen, haben wir eine Tabelle erstellt, die all diese Faktoren berücksichtigt – unsere Grundlage für die Auswahl der Lampen und Glühbirnen und deren Position im Raum.
Raum | Lumen (lm) per m² | Kelvin (K) |
---|---|---|
Wohnzimmer | 120 | 3.000 |
Büro | 280 | 4.000 |
Badezimmer | 260 | 4.000 |
Speisekammer | 260 | 4.000 |
Kindezimmer | 140 | 2.500 |
Küche | 280 | 4.000 |
Schlafzimmer | 100 | 2.200 |
Flur | 130 | 2.700 |
Überblick verschaffen
Wir haben uns durch unzählige Shops geklickt, auf der Suche nach Lampen, die nicht nur funktional sind, sondern auch zu unserem Stil – und Budget – passen. Von schlichten 20 Euro LED-Panel bis hin zu Designerlampen für 10.000 Euro war alles dabei.. Am Ende haben wir ein Budget von 5.000 Euro für die gesamte Beleuchtung festgelegt, um sowohl eine gute Grundbeleuchtung als auch eine wohnliche, angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Detailplanung mit Dialux
Simulieren geht über studieren: In Räumen, in denen das Licht zu jeder Tageszeit perfekt abgestimmt sein muss, haben wir eine detaillierte Simulation erstellt. Mit dem für Privatanwender kostenlosen Programm DIALux konnten wir verschiedene Lichtszenarien durchspielen und so die ideale Beleuchtung planen. Zugegeben, das Programm ist anspruchsvoll, aber wer schon mal mit 3D-Programmen gearbeitet hat, findet sich schnell zurecht.
Plan und Platzierung
Sind die passenden Lampen und Leuchtmittel erst einmal ausgewählt, müssen sie noch an den richtigen Platz: Wir haben die geplanten Lichtquellen in unseren Grundriss eingetragen, damit unsere Architektin dann Deckenauslässe in der Betondecke oder Wandauslässe einplanen konnte.
Natürlich würden professionelle Lichtplaner bei unserem Vorgehen wahrscheinlich den Kopf schütteln. Doch bei einem Bauprojekt mit unzähligen Kostenpunkten muss man Prioritäten setzen – und in diesem Fall haben wir uns bewusst für die DIY-Variante entschieden.
Elektroplanung
Nachdem die Lampen ihren Platz gefunden haben, geht es an Steckdosen, Schalter, Taster, Bewegungsmelder und die Steuerung der Raffstores – oder kurz: die Elektroplanung.
Wir haben uns intensiv damit beschäftigt, in welchen Räumen und an welchen Positionen welche Bedienelemente sinnvoll sind. Dabei ging es auch darum, welche Schalter und Taster welche Lampen steuern sollen. Denn wer möchte schon Umwege laufen oder auf der Suche nach dem passenden Schalter verzweifeln?
Smart Home
Da ein Bussystem für uns zu teuer ist, wollen wir smarte Steuerung für Schalter, Taster und Steckdosen nachträglich installieren. Vermutlich nutzen wir dafür die bald erscheinenden Unterputzaktoren der Shelly Gen 4 oder vergleichbare Aktoren, die mittels Zigbee oder Z-Wave Protokoll kommunizieren. Diese kleinen Module lassen sich problemlos hinter bestehenden Steckdosen und Schaltern installieren. Über Home Assistant können wir so später jedes Licht, jeden Rollladen und sogar die Raffstores smart steuern – ganz ohne teure zusätzliche Verkabelung.
Netzwerk
Auch die Netzwerkinstallation machen wir in Eigenleistung. Die Profis legen die nötigen Leerrohre. Wir ziehen die Kabel später durch und führen sie zu den Netzwerkdosen (wo Keystone Module installiert werden) und Deckenauslässen für die Access Points. Etwas detaillierter haben wir das Netzwerk bereits in dem Artikel Planung der Netzwerkinstallationen im Neubau beschrieben.
Zentraler Technikraum
Unser Technikraum ist das Herzstück der digitalen Infrastruktur. Dort stehen der Serverschrank, der alle Verbindungen bündelt, sowie der FTTH-Übergabepunkt. Im Serverschrank setzen wir auf die Prosumer-Hardware von Uniquiti: Ein Aggregation-Switch stellt eine 10Gbit-Verbindung zwischen den Netzwerkdosen im Büro, sowie einen zentralen Unraid-Server her. Der Server dient als Medienserver (Plex), NAS und Homeassistant. Alle weiteren Netzwerkkabel werden auf einen 24-Port PoE Switch aufgelegt, der Daten- und Stromversorgung von Access-Points und weiteren Netzwerkdosen sicherstellt.

Das ist unser aktueller Stand in der Elektro- und Netzwerkplanung. Diese Details machen unser zukünftiges Zuhause nicht nur funktional, sondern auch flexibel für zukünftige Projekte.
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